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Liebe Eltern, liebe Geschwister!

Habe inzwischen 3 Briefe von Euch erhalten, und zwar 9.5. - 30.5. - 7.6. Es freut mich, dass ich immer wieder lesen kann, dass ihr noch alle gesund seid. Von mir kann ich ein gleiches berichten. Bressers Fritz und Hörsters Hubert sind ja wohlbehalten in der Heimat gelandet. Nun kann es kann mir doch passieren, dass ich der Letzte von den Letzten bin, aber ich denke bis Weihnachten werde ich es auch schaffen. Der Alfred Rohr aus Endorf ist ja nicht weit weg von hier. Werde ihn in den nächsten Tagen mal schreiben. Hätte ich es eher gewusst, wäre es auch vielleicht mal möglich gewesen uns gegenseitig zu besuchen. Habe sonst aus meinen näheren Heimatkreis noch keinen getroffen. Hat Westiks Robert mal wieder etwas von sich hören lassen? Meinen Schulkameraden und den anderen Jungs bestellt schöne Grüße. Würde Ihnen ja selbst mal einige Grüße schicken, aber wo man so wenig schreiben kann, ist es doch wohl selbstverständlich, dass ich Euch, liebe Eltern, in erster Linie schreibe und somit müssen auch Otto und Reinhold entschuldigen, dass ich noch nicht auf ihre Post geantwortet habe. Das soll aber kein Grund sein, dass ich nicht mehr von Ihnen höre. Wir können uns dann später mal alles erzählen. Was macht Adolf Hoffmann? Liegt er noch im Kranken haus, und wie geht es ihm? Liebe Mutter schreib mir in dem nächsten Brief doch mal, wie die Preise von Lebens- und Genussmitteln sind, damit man sich mal so ein kleines Bild machen kann. Meinen Vettern und Cousinen lege ich ans Herz, dass es nun doch mal an der Zeit ist, dass sie mich mit Ihren Bräuten und Bräutigamen bekannt machen. Auch Mia ist ja so schweigsam. Will nun für heute schließen und es grüßt Euch alle recht herzlich

Euerem Eugen

Herzliche Grüße an alle Bekannten und Verwandten

Liebe Mia

Dein verabredetes Zeichen, 3-mal kurz zu schellen, könnte doch leicht zu Irrtümern führen. Könntest mich z. B. mit deinem Verliebten vertauschen usw. Da ist es schon besser, ich schelle so lange, bis sich die Tür öffnet.

Dein Bruder Eugen

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