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Lieber Eugen!

Mit großer Freude erhielten wir dein liebes Kärtchen vom 20.7.48, und auch du hast schon unsere Karte vom 1.6. bekommen, das hat ja mal wieder besser geklappt. Wir freuen uns, dass du noch gesund bist, obschon das Gegenteil ein Grund für deine Entlassung wäre. Mittwoch wirst du nun schon 22 Jahre alt und wir hatten gehofft, diesen Tag könntest du in der Heimat verleben. Im Oktober werde ich 50 Jahre alt, und wenn du, lieber Eugen, dann bei uns sein könntest. Unsere Silberhochzeit und so allerlei haben wir in aller Stille verlebt. Unsere Gedanken weilten immer bei dir. Vergangene Woche haben wir Weizen und Roggen gedroschen, und alles hat gut geliefert, und auch Hafer und Kartoffeln stehen und versprechen gute Ernte. Auch gestern habe ich deiner ganz besonders gedacht, als ich zur Wallfahrt nach Werl war. Nach der Währung ist es mit der Ernährung besser geworden. Man kann alles kaufen, nur ist das Geld sehr knapp. Aber wenn man spart, kann man sich jetzt eher ein Teil zulegen, als vorher. Adolf Hoffmann war auch wieder einen Tag hier, und vorigen Sonntag hat er sich mit Hammecken in Elberfeld getroffen. Das Amt des Brautführers steht dir zu, sie nur zu, dass du recht bald zurückkommst.

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